In Ediths Strandhotel haben wir positive und negative Ergebnisse.

Edith versteht das mit dem „positiven“ Ergebnis. Joseph versteht es nicht. Er versteht weder positiv noch negativ
noch weder und noch.

Aber er findet gut, dass alle, die das Virus bekommen haben, eins der schönen Zimmer an der oberen Terrasse wählen dürfen.

Und er findet es auch gut, dass alle anderen im ganzen Strandhotel, auf dem Felsen und in der Sandbucht rumlaufen, wie sie lustig sind.

Edith wartet. Katharina wartet. Viviane wartet. Lina wartet. Und Jim. Jede und jeder mit ihrem Husten und seinem Schnupfen oder ganz ohne Husten und Schnupfen in einer anderen Stadt.

Im Strandhotel sind wir alle zusammen. Wir warten auch nicht. Wir haben zu tun.


Wir üben Bratsche, wir zeichnen und schreiben. Wir machen die Betten und die Wäsche und überlegen schon wieder, was es zu essen gibt?

Mittags: Butterfische für alle Kinder. Und für die oberen Etagen.


Butterfische und Muscheln fressen Bären, bevor sie den goldenen Teich voller Lachse finden.

Im Strandhotel hat das Strandhotelküchenteam samstags Hühner gegrillt und sonntags Lasagne gemacht.

Mit Hackfleisch, nicht mit Spinat.

Die sind wohl von allen guten Geistern verlassen, sagt Oma am Sonntagabend, und schüttelt den Kopf.

Jeden Tag Fleisch!

Dann schickt sie Opa und Opa R. zurück in die Küche, um schnell noch ein paar Winternudeln für Teona und Alois zu kochen.

Es ist Freitag, der 13.

Das bedeutet im Strandhotel traditionell: GLÜCK.

Vielleicht wird anderswo in Zeiten von Corona-Viren auch das Glück auf später verschoben?

Zum Strandhotel kommt der Schnurrbart den steilen Weg hinaufgeklettert.
Unser Hund sieht und hört wieder nichts. Vielleicht hat er auch Mitleid mit dem komischen Gast.

Der Schnurrbart müsste wissen, dass wir auf seine Geschäftsvorschläge nicht eingehen, meint Mama.

Auch nicht, wenn er sich den Mund fusselig redet, sagt Oma
Oder den moustache, lacht unsere Nana.

Wir müssen wegen jedem Schnupfen zu Hause bleiben.


Die Geschichte vom heiligen St.Martin haben wir jetzt schon oft genug gehört.
Wir haben auch so verstanden, dass Teilen vernünftig, und zusammen was machen besser ist.

Wenn jedes Kind zum Beispiel eine Blume mit in Josephs Kindergarten bringt, dann entsteht ein Strauß.


Ins Strandhotel dürfen und können alle kommen, die „voralldingen“ wollen.

In der Nacht waren wir alle unterwegs, haben unruhig geschlafen, angefühlt hat es sich wie gar nicht geschlafen. Joseph und ich hatten Durst, noch mal Hunger, dies und das.

Wir wollen in Mamas und Papas Nähe sein.

Es ist, als würden wir auf etwas Wichtiges warten.
Was könnte das sein?

Joseph sagt, wir haben schon so viele Kastanien gesammelt und mit so vielen Kastanien geworfen.

Wenn wir nicht ins Strandhotel können, muss das Strandhotel eben zu uns kommen, hat Mama gesagt.
Deswegen steht jetzt ein kleiner runder Tisch mit Marmorplatte bei uns in der Küche. Zwei schwarze Holzstühle dazu.

Wir sagen auch nicht mehr Küche.
Joseph und ich frühstücken jetzt in Papas Bistro.

Wir quälen uns durch ein Wochenende, an dem jede und jeder von uns Wünsche hat, die keine und keiner erfüllen kann.

Die Kinder beschweren sich zurecht. Wir beschweren uns zurück.


Im Strandhotel gibt es jetzt ein Strandhotelküchenteam. Es ist eine Woche lang und vor allem an den Wochenenden für das Essen zuständig. Wer auf etwas bestimmtes Appetit hat, kriegt Unterstützung bei der Zubereitung. Die Kinder wollen kochen, backen oder Experimente machen? Können sie.

Wer auf nichts mehr Appetit hat, wem zum Thema Essen nichts einfällt, wer das Gefühl hat, sich mit nichts anderem zu beschäftigen, als mit dem Einkaufen von Lebensmitteln, dem Zubereiten von Speisen, und dem Verzehr von immer denselben Gerichten … der bekommt Hilfe von unserem Strandhotelküchenteam.


In der Küche wird sehr viel gelacht.


Auf den oberen Terrassen kommen Geruchs- und Geschmackssinne zurück