Vol. 2 — Herbst/Winter 2020/21

Wenn wir nicht ins Strandhotel können, muss das Strandhotel eben zu uns kommen, hat Mama gesagt.
Deswegen steht jetzt ein kleiner runder Tisch mit Marmorplatte bei uns in der Küche. Zwei schwarze Holzstühle dazu.

Wir sagen auch nicht mehr Küche.
Joseph und ich frühstücken jetzt in Papas Bistro.

In der Nacht waren wir alle unterwegs, haben unruhig geschlafen, angefühlt hat es sich wie gar nicht geschlafen. Joseph und ich hatten Durst, noch mal Hunger, dies und das.

Wir wollen in Mamas und Papas Nähe sein.

Es ist, als würden wir auf etwas Wichtiges warten.
Was könnte das sein?

Joseph sagt, wir haben schon so viele Kastanien gesammelt und mit so vielen Kastanien geworfen.

Wir müssen wegen jedem Schnupfen zu Hause bleiben.


Die Geschichte vom heiligen St.Martin haben wir jetzt schon oft genug gehört.
Wir haben auch so verstanden, dass Teilen vernünftig, und zusammen was machen besser ist.

Wenn jedes Kind zum Beispiel eine Blume mit in Josephs Kindergarten bringt, dann entsteht ein Strauß.


Ins Strandhotel dürfen und können alle kommen, die „voralldingen“ wollen.

Zum Strandhotel kommt der Schnurrbart den steilen Weg hinaufgeklettert.
Unser Hund sieht und hört wieder nichts. Vielleicht hat er auch Mitleid mit dem komischen Gast.

Der Schnurrbart müsste wissen, dass wir auf seine Geschäftsvorschläge nicht eingehen, meint Mama.

Auch nicht, wenn er sich den Mund fusselig redet, sagt Oma
Oder den moustache, lacht unsere Nana.

Es ist Freitag, der 13.

Das bedeutet im Strandhotel traditionell: GLÜCK.

Vielleicht wird anderswo in Zeiten von Corona-Viren auch das Glück auf später verschoben?

Im Strandhotel hat das Strandhotelküchenteam samstags Hühner gegrillt und sonntags Lasagne gemacht.

Mit Hackfleisch, nicht mit Spinat.

Die sind wohl von allen guten Geistern verlassen, sagt Oma am Sonntagabend, und schüttelt den Kopf.

Jeden Tag Fleisch!

Dann schickt sie Opa und Opa R. zurück in die Küche, um schnell noch ein paar Winternudeln für Teona und Alois zu kochen.